Gesundheitskonferenz 2018
Wie sieht eine wohnortnahe, bedarfsgerechte Gesundheitsversorgung zukünftig in unserem Landkreis aus? Darüber diskutierten rund 80 Teilnehmer der zweiten Gesundheitskonferenz der Gesundheitsregion Rotenburg (Wümme) am 9. Mai im Rotenburger Heimathaus.
Vorträge und Foren standen auf dem Programm, in der Pause informierten verschiedene Akteure aus dem regionalen Gesundheitswesen. Vorgestellt wurde auch eine aktuelle Studie zur Gesundheitsversorgung im Landkreis der Uni Bremen.
Landrat Luttmann begrüßte die Gäste und ließ ein Jahr Gesundheitsregion Revue passieren. Viele Themen wurden angestoßen und in den Arbeitsgruppen diskutiert. Die Vernetzung der Akteure in der Gesundheitsregion wurde aufgebaut und gefestigt. Auf der Internetseite der Gesundheitsregion können viele Informationen und eine Angebotslandkarte abgerufen werden.
Im Anschluss gab Lea Oesterle von der Landesvereinigung für Gesundheit und Akademie für Sozialmedizin Niedersachsen e. V. einen Überblick über die Gesundheitsregionen in Niedersachsen und deren Arbeit und stellte einige Projekte einzelner Regionen vor.
v.l. Landrat Luttmann, Prof. Dr. Johannes Schöning (Universität Bremen, Informatik), Raphaela Vink (Gesundheitskoordinatorin Gesundheitsregion), Prof. Dr. Wolf-Ostermann (Uni Bremen, Community and Family Health Nursing), Carmen Menzel (stellvtr. Amtsleiterin Gesundheitsamt)© Landkreis Rotenburg (Wümme)
v.l. Landrat Luttmann, Prof. Dr. Johannes Schöning (Universität Bremen, Informatik), Raphaela Vink (Gesundheitskoordinatorin Gesundheitsregion), Prof. Dr. Wolf-Ostermann (Uni Bremen, Community and Family Health Nursing), Carmen Menzel (stellvtr. Amtsleiterin Gesundheitsamt)© Landkreis Rotenburg (Wümme)
Über die Chancen der Digitalisierung im Gesundheitswesen referierte Prof. Dr. Johannes Schöning von der Universität Bremen. Er stellte einige von unzähligen Möglichkeiten vor, die es zurzeit schon gibt, Algorithmen im medizinischen Bereich einzusetzen. Von der einfachen Messung von Daten über die Verstärkung der Tiefschlafphase oder elektrische Impulse bei depressiven Patienten. Hierbei stelle sich die Frage, wie die Gesellschaft insgesamt mit der neuen Technik leben möchte. Ethische Fragen müssen aufgegriffen und diskutiert werden. Auch eine Breite Vernetzung von Akteuren und eine Strategie für die Zukunft seien seiner Meinung nach ein Muss, um einen für alle guten Umgang mit künstlicher Intelligenz zu erreichen und keinen auszuschließen. Chancen und Risiken liegen hier eng beieinander.
Vor Ort stellten auch Prof. Dr. Wolf-Ostermann und einige ihrer Studentinnen aus dem Studiengang „Community and Family Health Nursing“ das Projekt „Gesundheit im Mittelpunkt der Kommune“ vor. Die Masterstudierenden führen zurzeit im Landkreis Rotenburg (Wümme) eine Studie zur gesundheitlichen Versorgung und dem Gesundheitsverhalten der Einwohner durch. Aus den gewonnenen Erkenntnissen sollen mit Unterstützung von Experten Verbesserungsvorschläge zur Gesundheitsversorgung im Landkreis entwickelt werden.
Im Anschluss wurde in drei Foren über die Themen „Grenzen zwischen amubulant und stationär – Entlassungsmanagement stärken“, „Wie sieht die zukünftige Rolle von Ehrenamt und Selbsthilfe aus“ und „Digitalisierung im Gesundheitswesen – Zukunft für den ländlichen Raum“ diskutiert.
Die Teilnehmer arbeiteten zukünftige Anforderungen an das Ehrenamt heraus, besprachen die Ausweitung von Netzwerken zum Thema „Pflege“ und tauschten sich zum Thema Datenschutz sowie dem Einsatz von Technologien in der Gesundheitsversorgung aus. Insgesamt war die zweite Gesundheitskonferenz von einem regen Austausch der Teilnehmenden geprägt. Die Ergebnisse werden nun in der Koordinierungsstelle aufgearbeitet und in der Steuerungsgruppe der Gesundheitsregion besprochen.