Das Drei-Generationen-Projekt Niedersachsen - mit Migranten für Migranten
Um das Wissen von Migrantinnen und Migranten über Gesundheit und die Nutzung des deutschen Gesundheitswesens zu verbessern, wurde 2003 das Projekt „MiMi – Mit Migranten für Migranten – Interkulturelle Gesundheit in Deutschland“ vom Ethno-Medizinischen Zentrum e.V. entwickelt. Seit 2008 gab es das Projekt auf Landesebene in Niedersachsen.
Das Projekt folgt dem Grundgedanken, dass Gesundheit und Gesundheitstraditionen familiär verankert sind. Großeltern, Eltern und Kinder beziehen sich in ihrem Wissen um Gesundheit und in ihrem Gesundheitsverhalten aufeinander.
Ziel des Projekts ist es, bei Menschen mit Migrationshintergrund die Eigenverantwortung für ihre Gesundheit und für Maßnahmen zur Prävention zu stärken und so langfristig einen Beitrag zur Reduzierung von Ungleichheiten bezüglich der Gesundheitschancen zu leisten. Durch MiMi wird eine gleichberechtigte Inanspruchnahme von Vorsorgeangeboten der Regelversorgung sowie der Zugang zu relevanten Gesundheitsinformationen ermöglicht bzw. erleichtert.
Durch die Integration von Migrantinnen und Migranten in das deutsche Gesundheitssystem soll langfristig eine "gesunde" Integration auch auf sozial-gesellschaftlicher Ebene gefördert werden.
Quelle: Ethno-Medizinisches Zentrum e.V.
Seit Oktober 2017 fandt das Projekt auch im Landkreis Rotenburg Anwendung. Über zwanzig Migrantinnen und Migranten wurden in einer Schulung von unterschiedlichen, fachlich qualifizierten Dozenten zu folgenden Themen geschult:
- Das deutsche Gesundheitssystem
- Seelische Gesundheit
- Alter, Pflege und Gesundheit
- Kindergesundheit und Unfallprävention
- Diabetes, Bewegung und Ernährung
- Impfschutz
- Schwangerschaft, Stillen und Familienplanung
- Brustkrebsfrüherkennung und -behandlung
- Zahngesundheit
- Gefahren des Alkoholkonsums
- Gesundheitsrisiko Rauchen
Die Teilnehmenden haben die Informationsveranstaltungen zu den genannten Themen in folgenden Sprachen durchgeführt: Arabisch, Französisch, Persisch, Polnisch, Russisch, Kurdisch.
Bei Fragen zum Projekt kontaktieren Sie gerne die Koordinierungsstelle der Gesundheitsregion.